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Fachkurs

Law in the Age of Algorithms: Interdisciplinary Investigations

Algorithmische Technologien spielen in der heutigen Zeit eine immer größere Rolle. Auf Online-Plattformen unterstützen sie die Bekämpfung von Hassrede, Arbeitgeber nutzen ihre Berechnungen auf der Suche nach der perfekten Bewerber*in, und Beamt*innen auf der Grundlage ihrer Berechnungen die Zuweisung von Ressourcen zu optimieren: Menschliche Arbeit und menschliche Entscheidungsfindung werden zunehmend durch algorithmische Entscheidungssysteme unterstützt, umgestaltet oder sogar ersetzt.

Der Kurs „Law in the Age of Algoriths: Interdisciplinary Investigations” gibt Studierenden aus Rechts- und Sozialwissenschaften sowie der Informatik eine Einführung in unterschiedliche Perspektiven auf die politischen und regulatorischen Herausforderungen dieses technologischen Wandels.

Kurstermin
24. Juli 2023 – 18. August 2023 Session II
Kategorie
Recht & Wirtschaft
Kursniveau
Bachelor
Sprache
Englisch
Kursstärke

max. 18 Teilnehmende

Credits und Zertifikate

Teilnehmende erhalten bei regelmäßiger (mindestens 80% Anwesenheit) und aktiver Teilnahme 5 ECTS Punkte sowie ein Zertifikat am Ende des Kurses. Außerdem wird sechs Wochen nach Kursende ein benotetes Transcript of Records von der Humboldt-Universität zu Berlin ausgestellt.

Anmeldefrist
15. Mai 2023, oder wenn die max. Teilnehmerzahl erreicht ist
Lehrplan
wird in Kürze verfügbar sein
Beschreibung

Algorithmische Technologien spielen in der heutigen Zeit eine immer größere Rolle. Auf Online-Plattformen unterstützen sie die Bekämpfung von Hassrede, Arbeitgeber nutzen ihre Berechnungen auf der Suche nach der perfekten Bewerber*in, und Beamt*innen auf der Grundlage ihrer Berechnungen die Zuweisung von Ressourcen zu optimieren: Menschliche Arbeit und menschliche Entscheidungsfindung werden zunehmend durch algorithmische Entscheidungssysteme unterstützt, umgestaltet oder sogar ersetzt.

Der Kurs „Law in the Age of Algoriths: Interdisciplinary Investigations” gibt Studierenden aus Rechts- und Sozialwissenschaften sowie der Informatik eine Einführung in unterschiedliche Perspektiven auf die politischen und regulatorischen Herausforderungen dieses technologischen Wandels. Der Kurs gliedert sich in drei Abschnitte:

1) Grundlagen: Logiken algorithmischer Berechnung

In einem ersten Schritt werden die Studierenden in die Methoden und Funktionsweisen algorithmischer Technologien eingeführt. Was ist ein Algorithmus und wie unterscheiden sich derzeit angewandte Berechnungsmethoden (insbesondere verschiedene Formen des Machine Learning) von konventionellerer Programmierung? Wie vermitteln Algorithmen die Welt und wie unterscheiden sich ihre Repräsentationen von menschlichen Erklärungsmodellen? Können Algorithmen den Menschen wirklich „übertreffen“, und welche kognitiven Einschränkungen unterliegen sie? Wie funktioniert Algorithmendesign und welche Auswirkungen haben bestimmte Workflows auf das Endresultat?

Die Studierenden erforschen diese Fragen durch einführende Literatur aus der Informatik, durch Einblicke in die Arbeit von Programmierenden und durch praktische Experimente mit eigenem Programmieren.

2) Kontext: Wie Algorithmen Politik beeinflussen

Der zweite Abschnitt des Kurses beschäftigt sich mit der Veränderung politischer Dynamiken durch algorithmische Technologien. Wie wirken sich Algorithmen auf politische Prozesse und Konflikte aus? Welche Akteure profitieren von ihrem Einsatz, wer wird benachteiligt? Was ist mit „erklärbarer“, „verantwortungsvoller“, „rechenschaftspflichtiger“ oder „fairer KI“ gemeint? Wie kann die demokratische Beteiligung an der Entwicklung und Implementierung algorithmischer Systeme gefördert werden? Und inwiefern können Algorithmen selbst als politisch bezeichnet werden?

Die Studierenden werden durch Literatur aus den Politikwissenschaften und den Science and Technology Studies an diese Themen herangeführt. Über explorative Forschungsmethoden (z. B. Twitter-Fallstudien) und Austausch mit politischen Organisationen erfahren die Studierenden, wie man sich den politischen Problemen algorithmischer Automatisierung praktisch nähern kann.

3) Fokus: Algorithmische Regulierung und die Rolle des Rechts

Im dritten und letzten Abschnitt des Kurses erhalten die Studierenden einen tieferen Einblick in spezifische regulatorische Fragen und verschiedenen Möglichkeiten des Einsatzes von Recht zur Lösung gesellschaftlicher Probleme, die durch die algorithmische Automatisierung entstehen. Welche Rechtsgebiete beeinflussen die Gestaltung und den Einsatz von Algorithmen und wo liegen ihre Potenziale und Grenzen? Welche Regulierungsansätze gibt es zur Reduktion von Gefahren und Schäden, die durch algorithmische Systeme hervorgerufen werden? Lässt sich juristische Urteilsfindung automatisieren und sind diese Entwicklungen aus rechtlicher und politischer Sicht wünschenswert?

Nach einer Auseinandersetzung mit dem aktuellen Vorschlag der EU-Kommission zur KI-Regulierung und dem EU-Gesetz über digitale Dienste (Digital Services Act) können die Studierenden wählen, ob sie sich auf bestimmte regulatorische Themen konzentrieren möchten (z.B. algorithmisch unterstützte Content Moderation auf Online-Plattformen, Einsatz von Algorithmen bei der Ressourcenallokation sozialer Dienste, Haftung von Algorithmen) oder auf strukturelle Problembereiche (z. B. algorithmische Diskriminierung, erklärbare KI, faire KI). Lese- und Antwortsitzungen werden durch Aufgaben ergänzt, eigene proaktive rechtliche Interventionen durchzuführen, beispielsweise durch Mitwirkung an laufenden öffentlichen Konsultationsprozessen der EU oder die Einreichung einer Beschwerde bei einer Datenschutzbehörde.
 

Lehrplan
wird in Kürze verfügbar sein
Kursaufbau


Fachunterricht

  • Sie besuchen insgesamt 45 Unterrichtseinheiten (eine UE entspricht 45 Minuten, unterrichtet werden 11 UE pro Woche).
  • Der Unterricht findet an drei Wochentagen statt.
  • Der Unterricht beinhaltet Vorträge, Gruppenarbeiten, Diskussionsrunden und Exkursionen.
     

Die Kurse sind in verschiedene zeitliche Tracks eingeteilt.
Ihr Kurs findet im „Track C" statt.

Dienstag: 13.30 – 15.00 & 15.30 – 17.00
Mittwoch: 13.30 – 15.00 & 15.30 – 17.00
Freitag: 9.00 – 10.30 & 11.00 – 11.45

 

Kulturprogramm
HUWISU bietet ein abwechslungsreiches Kulturprogramm! Dazu gehören unter anderem Ausflüge in und um Berlin, verschiedene sportliche Aktivitäten, Ausstellungsbesuche und gemütliches Beisammensein. Wir laden Sie ein, durch unser Programm Berlin und die Humboldt Universität näher kennenzulernen und neue Freundschaften zu knüpfen. Die Kosten für diese Veranstaltungen sind in der Kursgebühr enthalten.

Exkursionen und Aktivitäten, die regelmäßig angeboten werden: Bundeskanzleramt, Bundestag, Abgeordnetenhaus, Topographie des Terrors, Politisches Archiv, Museumsinsel, Kreuzberg Tour, Tagesausflug nach Potsdam, Ausstellungen…

Sprachkenntnisse
Englisch B2
Motivationsschreiben
etwa eine Seite in Englisch
Zielgruppe

Bachelorstudierende aller Richtungen, die sich für das Kursthema interessieren.

Dieser Kurs wird in Englisch unterrichtet, einschließlich Lektüre in Englisch. Für das Verständnis der Texte und der Diskussionen im Unterricht ist ein Sprachniveau B2 (Europäischer Referenzrahmen für Sprachen) erforderlich.

Das Mindestalter für eine Teilnahme beträgt 18 Jahre.

Mr. Paul Friedl

Paul Friedl, LL.M. (EUI) ist Doktorand und Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Graduiertenkolleg DynamInt der Juristischen Fakultät der Humboldt-Universität Berlin. Seine Forschungsinteressen liegen hauptsächlich in der Rechtstheorie, dem Informationsrecht sowie den Kontaktpunkten zwischen Technologie und Recht im Allgemeinen. Er hat Rechtswissenschaften in München, Berlin, Rom und Florenz studiert.

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